Karim Adeyemi hätte am Samstagabend im Champions-League-Finale gegen Real Madrid zum Helden für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund werden können. Als der BVB die Partie im ersten Durchgang dominierte, war es der Dortmunder Flügelspieler, der in den Blickpunkt rückte. Gleich zweimal hätte er für die Führung sorgen können. Doch der 22-Jährige legte sich erst den Ball zu weit an Real-Torwart Thibaut Courtois vor (21.), dann war Courtois zur Stelle, als Adeyemi nach einem gegen Carvajal gewonnenen Sprint zum Abschluss kam (28.). Dortmund nutzte seine Chancen nicht und verlor das Finale im Londoner Wembleystadion.
Adeyemi wurde nach dem Spiel zur Zielscheibe rassistischer Beleidigungen in den sozialen Netzwerken. Unter seinem letzten Instagram-Beitrag wurde der deutsche Nationalspieler auf menschenverachtende Art und Weise verunglimpft. User, die ihn für die BVB-Niederlage verantwortlich machen, posteten zahlreiche Affen-Emojis unter Adeyemis Video, das er einen Tag zuvor veröffentlicht hatte. Ein User schrieb zudem „zurück in den Dschungel“, ein anderer „Nigga“.
Viele User sprangen dem Dortmunder Offensivspieler zur Seite und verurteilten die schlimmen Beleidigungen. Darunter waren auch Fans von Final-Gegner Real Madrid. „Euer Rassismus zeigt sich wieder“, merkte ein User an. „Seid einfach leise“, stand an anderer Stelle.
Adeyemi, der gegen Madrid stark, aber sehr unglücklich agierte, wurde in der 72. Minute ausgewechselt. Nur zwei Minuten später erzielte Real Madrid die 1:0-Führung durch Dani Carvajal. Vinicius Junior sorgte für die Entscheidung (83.).
Der schnelle Flügelspieler hat keine überzeugende Saison gespielt und wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht für die Heim-EM nominiert. Adeyemi kam für die Borussia in der abgelaufenen Saison auf 34 Pflichtspieleinsätze, in denen er fünf Tore erzielte.